DBB-Herren gewinnen Kampfspiel gegen Mazedonien

70:68-Erfolg gegen Mazedonien vor 12.000 Zuschauern im Glutofen Olympiahalle – Schaffartzik sorgt mit einem Dreier für die Entscheidung

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft kommt nur langsam in EM-Form. Fünf Tage vor dem ersten Spiel bei den kontinentalen Titelkämpfen in Litauen präsentierte sich das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann gegen EM-Teilnehmer Mazedonien aber in kämpferisch guter Verfassung. Deutschland gewann vor der beeindruckenden Kulisse von 12.000 Basketball-Fans in der Münchener Olympiahalle mit 70:68 (18:17, 17:16, 16:20, 19:15). Zum Erfolg steuerte Chris Kaman die meisten Punkte bei (14).

Es herrschte eine in jeder Hinsicht heiße Atmosphäre an der Stätte des einzigen deutschen EM-Triumphes von 1993, denn die über 30 Grad Außentemperatur erwärmten auch die Luft in der Olympiahalle enorm. Schon bei der Spielervorstellung vor Spielbeginn kochte die Stimmung hoch. Kein Wunder bei gleich vier „Lokalmatadoren“ vom FC Bayern München und natürlich den beiden NBA-Stars Dirk Nowitzki und Chris Kaman.

Bauermann schickte wie gewohnt Steffen Hamann, Joe Herber, Robin Benzing, Chris Kaman und Dirk Nowitzki zu Beginn auf das Parkett. Basketball-Begeisterung pur schlug den Akteuren entgegen. Die munter beginnenden Mazedonier erwischten einen guten Start (5:9, 4. Min.), aber Nowitzkis Punkte und ein krachender Dunking von Chris Kaman nach Wahnsinns-„Spin move“ sorgten für beste Stimmung unter den 12.000 Zuschauern (9:9, 5. Min.). Benzing netzte einen Dreier ein und Hamann legte spektakulär nach (14:9, 6. Min.). Wieder testete der Bundestrainer Philipp Schwethelm auf der Position des Point Guards. Das Spiel verlor etwas an Tempo, aber Deutschland blieb zunächst vorne (16:12, 8. Min.). Doch kurz vor Viertelende führte der Gegner plötzlich wieder (16:17), ehe Tibor Pleiß eine schöne Bewegung am Korb erfolgreich vollendete.

Heiko Schaffartzik eröffnete den zweiten Spielabschnitt mit einem Dreier, den die Mazedonier gleich mit zwei Distanztreffern konterten (21:23, 12. Min.). Die Antwort von Lucca Staiger: Treffer von „downtown“. Mazedonien blieb ein unbequemer Gegner und somit genau der richtige Kontrahent so kurz vor den kontinentalen Titelkämpfen (27:30, 15. Min.). Kaman holte die Führung für die ING-DiBa-Korbjäger zurück und reboundete fleißig. Aber es war jetzt ein zähes Unterfangen gegen quierlige Mazedonier, gegen die man immer gut auf den Ball aufpasse musste. Kaman blieb der Turm in der Schlacht, und immer, wenn der Ball im deutschen Angriff nach innen ging, passierte Gutes (35:33, 20. Min.). Deutschland suchte nach dem Seitenwechsel vergeblich nach dem anfänglichen Elan und geriet schnell mit 35:41 in Rückstand (24. Min.). Grund genug für Coach Bauermann, seine Mannen in einer Auszeit neu einzustellen. Mazedonien dominierte in dieser Phase eindeutig (37:46, 26. Min.), aber das Publikum stand trotzdem wie eine Wand hinter den Deutschen.

„Energizer“ Sven Schultze traf einen Dreier zum 43:48 (27. Min.), die DBB-Auswahl nahm den Kampf jetzt entschlossen an. Schaffartzik und Schwethelm sorgten mit zwei Dreiern zum 51:53 für Begeisterungsstürme (29. Min.). Mazedonien wirkte beeindruckt, und vor dem letzten Viertel war wieder alles offen.

Staiger versenkte einen Dreier im Fallen, wurde dabei gefoult und traf auch den Bonuswurf zum 55:56 (32. Min.). Längst hatte sich ein hochklassiges Kampfspiel entwickelt. Schultze wendete das Blatt mit zwei Freiwürfen (57:56, 34. Min.), ehe Mazedonien den erneuten Ausgleich markierte. Die Schlussphase blieb weiterhin hart umkämpft, so dass sich beide Teams häufig an der Freiwurflinie wiederfanden. Dirk Nowitzki und Robin Benzing erhöhten die deutsche Führung durch erfolgreiche Freiwürfe auf 64:58 (37. Minute). Mazedonien-Star Bo Mekkaleb übernahm in den letzten Minuten viel Verantwortung und brachte die Gäste auf einen Punkt heran (64:63, 38. Minute). Die deutsche Offensive stockte zu einer sehr ungünstigen Zeit, was Mazedonien eiskalt ausnutzte und die DBB-Auswahl 56 Sekunden vor dem Ende mit einem Punkt in Rückstand (64:65) brachte. Dann kam der Auftritt von NBA-Champion Dirk Nowitzki, der unvermittelt an der Drei-Punkte-Linie abstoppte und den Versuch zur 67:65-Führung versenkte. Die Halle tobte und jeder glaubte wieder an den Sieg für Deutschland. Auf der anderen Seite zeigten sich die Mazedonier jedoch unbeeindruckt und schlossen ihrerseits mit einem Dreier ab und erkämpften sich so die Führung zurück. Eine Auszeit von Bundestrainer Dirk Bauermann sollte die taktische Ausrichtung für die letzten elf Sekunden für die ING-DiBa-Korbjäger vermitteln. Mit Erfolg: Steffen Hamann zog beherzt zum Korb und passte im letzten Moment raus zum freistehenden Heiko Schaffartzik, der seinen Dreier-Versuch 4,5 Sekunden vor Schluss verwerten konnte. Die DBB-Auswahl gewann die Begegnung gegen Mazedonien mit 70:68.

Für Deutschland spielten:
Robin Benzing (FC Bayern München, 9), Steffen Hamann (FC Bayern München, 4), Johannes Herber (Fraport Skyliners Frankfurt), Jan-Hendrik Jagla (FC Bayern München), Chris Kaman (Los Angeles Clippers/USA, 14), Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks/USA, 13), Tim Ohlbrecht (Letzter Verein: Telekom Baskets Bonn, 2), Tibor Pleiß (Brose Baskets Bamberg, 3), Heiko Schaffartzik (ALBA Berlin, 9), Sven Schultze (ALBA Berlin, 5), Philipp Schwethelm (FC Bayern München, 4) und Lucca Staiger (ALBA Berlin, 7).

Mazedonien:
Dimitr Mirakovski, Pero Antic, Vlado Ilievski, Todor Gechevski, Lester McCaleb, Predrag Samardjiski, Kiril Nikolovski, Marko Simonovski, Vojdan Stojanovski, Damjan Stojanovki, Gjorgji Chekovski, Darko Sokolov.

Quelle: Homepage Deutscher Basketball Bund (DBB)
www . basketball – bund . de

Kommentare sind geschlossen.