EM: Deutschland verliert gegen Spanien

Trotzdem ist das Erreichen des Viertelfinales noch möglich – Am Freitag um 17.00 Uhr deutscher Zeit gegen die Türkei

Der amtierende Europameister war für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft am heutigen Tag auf Augenhöhe. Die DBB-Korbjäger unterlagen Spanien im ersten Zwischenrundenspiel erst im Schlussabschnitt mit 68:77 (15:16, 18:20, 22:20, 13:21). Dirk Nowitzki war für das deutsche Team am erfolgreichsten (19). Trotz der Niederlage hat Deutschland weiterhin Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales. Am kommenden Freitag, 9. September 2011, ist die Türkei der nächste Gegner (17.00 Uhr deutscher Zeit, live bei SPORT1).

Die spannende Frage, ob die Spanier ihren Star Pau Gasol einsetzen würden, beantwortete sich schon beim Aufwärmen, das der Akteur der Los Angeles Lakers munter mit bestritt. Zu Beginn fehlte in der deutschen Defense zwei Mal der Helfer, aber Chris Kaman setzte sich vorne stark gegen Marc Gasol durch (7:6, 4. Min.). Die ersten Wurfversuche von Dirk Nowitzki verfehlten allesamt ihr Ziel, ebenso allerdings wie alle spanischen Distanzwürfe. So war der Score nach acht Minuten noch sehr niedrig (9:8). Dann netzte Nowitzki einen Dreier zum 12:8 ein, musste das Feld aber wegen einer kleinen Wunde am Finger kurz verlassen. Noch vor der Viertelpause hatte sich der Score zugunsten der Spanier gewandelt (15:16). Dennoch war für die Deutschen vieles nach Plan gelaufen, denn die Partie schleppte sich in eher geringem Tempo dahin.

Johannes Herber glich mit viel Courage zum 18:18 aus, aber Nowitzki suchte weiter nach seinem Wurfglück. Spanien erhöhte den Druck in gleichem Maße, in dem Deutschland etwas nachließ. Bauermann ahnte Böses und nahm sofort eine Auszeit (18:23, 12. Min.). Der zweite Dreier von San Emeterio traf zum 18:26 (13. Min.), das Spiel schien der DBB-Auswahl zusehends aus den Händen zu gleiten. Nowitzki traf endlich trotz nicht geahndeten Fouls, Kaman tankte sich durch und erhielt zwei Freiwürfe, von denen er einen verwandelte: 21:26 nach 15 Minuten. Deutschland war wieder im Spiel und hatte eine kritische Phase überstanden. Hamann besorgte an der Freiwurflinie das 25:26 (16. Min.), ehe es durch Kaman sogar zum Führngswechsel reichte (27:26, 17. Min.). Kaman zeigte jetzt vorne und hinten seine Klasse und trug das deutsche Team. Das dritte Foul von Benzing nach 18 Minuten schmerzte allerdings, Spanien setzte sich wieder leicht ab (29:33, 19. Min.). Herber bewies erneut Herz und tippte den Ball in Bedrängnis ein (33:33, 20. Min.). Zum Seitenwechsel war für Deutschland unter den Augen von TV-Moderator Johannes B. Kerner noch alles drin (33:36).

Spanien erwischte den besseren Start in die zweite Hälfte und erhöhte das Tempo deutlich. Nun hieß es für die DBB-Auswahl dagegen zu halten. Doch der gerade in Fahrt gekommene Benzing fing sich sein viertes Foul ein und Spanien führte nach 24 Minuten mit 49:41. Kapitän Hamann wehrte sich energisch, tippte ein, traf mit Foul und vesenkte auch den Bonusfeiwurf (46:52, 26. in.). Bei den Spaniern kam der bis dahin gänzlich unauffällige Pau Gasol jetzt besser ins Spiel. Es boten sich der deutschen Mannschaft mehrere Chancen, in dieser Phase näher an die Spanier heranzukomen, aber erst Herber nutzte eine davon (50:54, 28. Min.). Philipp Schwethelm war der Nächste, als er per Dreier das 53:54 besorgte. Auch nach 30 Minuten war noch keine Entscheidung gefallen und ganz leise kamen erste Erinnerungen an das EM-Halbfinale von 2005 in Belgrad auf, als Deutschland letztmalig gegen Spanien gewinnen konnte.

Nowitzki brachte sein Team 57:56 in Front, aber dann war Spanien wieder „an der Reihe“ (57:62, 33.Min.). Kaman antwortete per Dunking und erzielte wenig später auch das 61:64 (35. Min.). Ein Dreierversuch von Nowitzki hätte den Ausgleich bedeutet, doch stattdessen machte Spanien das 61:66. Deutschland kämpfte mit allem, was man hatte. Beim Stand von 63:66 (37. Minute) nahmen die Spanier eine Auszeit, um die nächsten Spielzüge durchzugehen. Direkt der erste Versuch war mit Erfolg gekrönt (63:68), so dass auch Dirk Bauermann eine Auszeit forderte. Chris Kaman ging nach einer schönen Aktion zum Korb an die Freiwurflinie und verkürzte erneut auf drei Punkte (65:68, 38. Minute). Nach einem unnötigen Ballverlust im Angriff, schalteten die Spanier schnell um und wurden gefoult. Marc Gasol verwandelte beide Versuche und brachte Deutschland mit 65:72 in Rückstand. Trotz starker kämpferischer Leistung verlor die DBB-Auswahl mit 68:77.

Für Deutschland spielten:
Robin Benzing (FC Bayern München, 10), Johannes Herber (Fraport Skyliners Frankfurt, 7), Steffen Hamann (FC Bayern München, 7), Sven Schultze (ALBA Berlin), Heiko Schaffartzik (ALBA Berlin, 7), Tim Ohlbrecht (Fraport Skyliners Frankfurt), Philipp Schwethelm (FC Bayern München, 3), Tibor Pleiß (Brose Baskets Bamberg), Chris Kaman (Los Angeles Clippers/USA, 15, 12 Rebounds), Lucca Staiger (ALBA Berlin), Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks/USA, 19), Jan-Hendrik Jagla (FC Bayer München).

Quelle:
Homepage Deutscher Basketball Bund (DBB)
www . basketball – bund . de

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