EM: Deutschland unterliegt Serbien

DBB-Team war schon vor der Begegnung für die Zwischenrunde qualifiziert – Morgen zum Abschluss der Vorrunde gegen Lettland (16.45 Uhr, live auf SPORT1)

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Herren hat bei der Europameisterschaft in Litauen die zweite Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Serbien unterlag das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann mit 64:75 (10:17, 18:21, 13:19, 23:18). Die meisten Punkte für Deutschland erzielte Dirk Nowitzki (25). Schon zuvor war die DBB-Auswahl aufgrund der Niederlagen Lettlands gegen Israel und Italiens gegen Frankreich für die Zwischenrunde ab Mittwoch in Vilnius qualifiziert gewesen. Zum Abschluss der Vorrunde trifft Deutschland morgen um 16.45 Uhr deutscher Zeit auf Lettland (live auf SPORT1).

Deutschland, erneut mit unveränderter Startformation, misslang erstmals im Turnier der Beginn völlig. Nach zweieinhalb Minuten und beim Stand von 0:9 nahm Bauermann die erste Auszeit. Bis dahin war das DBB-Team förmlich überrollt worden. Dann brach Dirk Nowitzki den punktelosen deutschen Bann, Heiko Schaffartzik setzte einen Dreier zum 5:9 (4. Min.) und legte zwei weitere Punkte nach. Doch die folgenden Angriffsversuche blieben allesamt erfolglos, so dass die Serben wieder deutlicher in Front zogen (7:14, 7. Min.). Bisweilen wurde bei Deutschland zu schnell der Abschluss gesucht. Gegen die sehr starke Defense der Serben fanden die DBB-Korbjäger noch kein Mittel, bis Johannes Herber kurz vor Viertelende einen Dreier zum 10:17 traf. So war dieses Viertel bei nur 23 Prozent Trefferquote gefühlt noch glimpflich verlaufen.

Lange agierte die deutscher Mannschaft ohne Nowitzki und Chris Kaman. Robin Benzing kassierte bereits nach zwölf Minuten sein drittes Foul, es sah beim Stand von 12:22 alles andere als gut aus für Deutschland. Kaman erzielte nach 13 Minuten seine ersten Punkte mit schönem Hakenwurf, aber postwendend fing man sich einen weiteren serbischen Dreier (14:25, 14. Min.). Dennoch war es der stabilen deutschen Defense zu verdanken, dass der Abstand noch nicht zu groß wurde, während vorne weiterhin kaum etwas zusammen lief. Beim 16:29 (15. Min.) rief Bauermann sein Team erneut zusammen. Die Serben spulten eiskalt ihr Programm ab und blieben trotz Dreipunktspiels von Nowitzki klar vorne (21:33, 17. Min.). Nowitzkis Dreier tat da richtig gut, und als Hamann nach tollem Anspiel von Kaman das 26:33 besorgte (19. Min.), glätteten sich erste Sorgenfalten. Doch zur Halbzeitpause hatte das Momentum wieder etwas auf die serbische Seite gewechselt (28:38).

Guter Auftakt für Deutschland nach der Pause: Steffen Hamann per Dreier und Chris Kaman erneut mit Hakenwurf rafen zum 33:40 (2. Min.). Serbien konterte umgehend (33:45, 23. Min.), aber die ING-DiBa-Korbjäger schienen sich jetzt in die Partie hinein beißen zu können. Ein Dreier von Savanovic zum 35:48 tat allerdings weh, nachdem Kama zuvor beim Dunkingversuch knapp gescheitert war (26. Min.). Es war der Wurm drin im deutschen Angriff, in dem nichts gelingen wollte. Zudem musste die DBB-Auswahl einen Dunking mit Foul von Krstic verkraften, der Rückstand war auf den bis dato höchsten Stand angewachsen (35:51). Nowitzki war zu sehr auf sich alleine gestellt, Kaman hatte ebenso wie viele seiner Mitspieler bis dahin noch gar keinen Rhythmus gefunden. Auch auf den Dreier von Schaffartzik (41:53, 29. Min.) hatte Serbien die passende Antwort (41:56, 30. Min.). Nach dem dritten Viertel hääten nicht mehr viele Beobachter auf Deutschland als Sieger gewettet (41:57).

Benzing eröffnete den Schlussabschnitt per Dreier, doch der Treffer blieb ein Strohfeuer, denn zum ungezählten Male antwortete der Gegner ebenfalls aus der Distanz (44:60, 31. Min.). Deutschland kämpfte mit großem Einsatz, um irgendwie noch einmal in die Partie zurück zu kommen, aber es sollte einfach nicht sein, obwohl Nowtzki zum 49:62 versenkte (34. Min.). An der Freiwurflinie besorgte Kaman gar das 50:62, es kam fünf Minuten vor dem Ende ein Hauch Hoffnung auf. Erst recht, als Nowitzki zum 52:62 und 54:62 nachlegte (36. Min.). Das spürte auch der serbische Trainer und nahm schnell eine Auszeit, um den wiedergefundenen Rhythmus der DBB-Auswahl zu stören. Nowitzki blieb allerdings auch nach der Auszeit brandgefährlich und verkürzte zusammen mit Steffen Hamann auf 61:66 (38. Minute). Serbien konnte sich weiterhin auf ihre Stärke von Außen verlassen und baute die eigene Führung auf acht Punkte aus. In den letzten Minuten fehlte dem deutschen Team die Kraft und sie verloren mit 64:75.

Bundestrainer Dirk Bauermann: „Wir hatten heute große Probleme unseren Rhythmus finden und somit einen schlechten Start in die Partie. Allerdings habe ich wieder die tolle Moral in der Mannschaft gesehen, die eine hervorragende Energieleistung im letzten Viertel gezeigt hat. Zum Schluss haben wir nicht immer clever verteidigt.“

Für Deutschland spielten:
Robin Benzing (FC Bayern München, 5), Johannes Herber (Fraport Skyliners Frankfurt, 3), Steffen Hamann (FC Bayern München, 10), Sven Schultze (ALBA Berlin), Heiko Schaffartzik (ALBA Berlin, 11), Tim Ohlbrecht (Letzter Verein: Telekom Baskets Bonn), Philipp Schwethelm (FC Bayern München), Tibor Pleiß (Brose Baskets Bamberg), Chris Kaman (Los Angeles Clippers/USA, 10, 11 Rebounds), Lucca Staiger (ALBA Berlin), Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks/USA, 25), Jan-Hendrik Jagla (FC Bayer München).

Quelle:
Homepage Deutscher Basketball Bund (DBB)
www . basketball – bund . de

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